Elektrotherapie
Bei der Elektrotherapie wird elektrischer Strom zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Als Teilbereich der Physiotherapie kommt sie häufig begleitend, zum Beispiel zur Schmerzlinderung, zum Einsatz. Lesen Sie alles über den Ablauf der Elektrotherapie, wofür sie angewendet wird und welche Risiken sie birgt.
Was ist eine Elektrotherapie?
Mit dem Begriff Elektrotherapie (Elektrostimulation) beschreibt man die medizinische Anwendung von elektrischem Strom, der von einem speziellen Elektrotherapiegerät erzeugt und über Elektroden dem Patienten zugeführt wird. Dabei behandelt der Physiotherapeut ein oder mehrere Körperteile mit unterschiedlichen Stromformen. Man unterscheidet verschiedene Verfahren. Der elektrische Strom hat dabei unterschiedliche Wirkungen auf das Gewebe.
Arten der Elektrotherapie
- Gleichstromtherapie (Galvanisation)
- Niederfrequenztherapie (bis zu 1000 Hertz)
- Mittelfrequenztherapie (2000 bis 36.000 Hertz)
- Hochfrequenztherapie (über 100 Kilohertz)
Wirkungen auf das Gewebe
- Förderung der Durchblutung
- Anregung der Muskelaktivität beziehungsweise Lockerung der Muskulatur
- Beeinflussung der Schmerzleitung
- Erwärmung von Haut und tieferen Gewebeschichten
- Anregung des Stoffwechsels
Die vier Arten der Elektrotherapie
Die Klassische Massage verfügt über fünf Handgriffe, die aufgrund ihrer Wirkung in den unterschiedlichen Phasen einer Massage angewendet werden.
Der einwirkende Gleichstrom reizt die Nerven in der Gefäßwand, wodurch körpereigene gefäßerweiternde Stoffe freigesetzt werden. So kann die Durchblutung der Haut um bis zu 500 Prozent und die der Muskulatur um bis zu 300 Prozent gesteigert werden. Außerdem aktiviert und lockert die Gleichstrom-Elektrotherapie die Muskulatur, was in der Physiotherapie als tonusregulierende Wirkung bezeichnet wird.
Die einzelnen Elektroden wirken ganz unterschiedlich: Im Bereich der Anode (positiv geladene Elektrode) steht die Schmerzlinderung, im Bereich der Kathode (negativ geladene Elektrode) die anregende Wirkung im Vordergrund
Die Niederfrequenztherapie wird mit sogenannten Impulsströmen durchgeführt. Je nach Frequenz wirkt die Behandlung auf den Körper: Im hochfrequenten Bereich zeigt sich ein schmerzlindernder und entzündungshemmender Effekt; bei niederen Frequenzen wird – wie bei der Gleichstromtherapie – die Durchblutung der Haut gefördert. Außerdem regt der Physiotherapeut mit einer niederfrequenten Elektrostimulation die Lymphgefäße und damit den Rückstrom von Gewebewasser (Lymphe) zur Körpermitte an.
Bei der Mittelfrequenztherapie setzt der Therapeut Wechselströme mit verschiedenen Frequenzen ein. Wie die Niederfrequenztherapie besitzt auch diese Behandlung eine ausgeprägte Tiefenwirkung. Insbesondere verbessert sie den Stoffwechsel der Muskulatur und erhöht die muskuläre Ausdauer.
Unter der Hochfrequenztherapie kommt es zu einer Lockerung von verspannten Muskeln. Durch die Behandlung erwärmt sich das Gewebe, was den Muskelstoffwechsel beschleunigt und Verletzungen schneller heilen lässt.